SoLaWi Lawine News vom Gemüse aus dem Sande KW12
Liebe Gemüsefreundinnen, wir hoffen ihr seid gesund und den Umständen entsprechend fröhlich und gut unterhalten! Es fühlt sich ganz richtig an, in Corona-Zeiten Essen selbst anzubauen, uns ein Stück weit unabhängig zu machen von den großen Märkten, den unendlich verzwickten Zusammenhängen. Gleichzeitig fühlt es sich auch komisch an, ein solches Langzeitprojekt während so rasanter Veränderungen und Verunsicherungen zu starten. Aber wie immer, sind wir Glückspilze, so dass wir uns zumindest noch genau pünktlich vor der großen Aufregung zusammen tun konnten..
Im Garten müssen wir zum Glück nicht stillstehen, im Gegenteil: der Acker ist eröffnet! Kaitoo und Gabba haben letztes Wochenende ein Stück unserer Wick-RoggenGründüngung untergegrubbert. Der Grubber ist ein Gerät mit schweren Zinken, die den Boden aufreißen und dabei Wurzeln rausziehen, damit die Pflanzen abtrocknen. Dabei wird im Gegensatz zum Pflügen nicht das ganze Bodenleben auf den Kopf gestellt und insgesamt weniger Erde bewegt. Da überleben zwar vielleicht mal ein oder zwei Roggenpflänzchen. Aber so eine flache Bearbeitung sorgt auch dafür, dass nicht gleich die ganz Winterfeuchtigkeit abtrocknet und die Regenwürmer und Co nicht so sehr geärgert werden. Auf dem größeren Teil der Gemüsefläche steht die Gründüngung noch länger, um über ihre Wurzeln die Lockerheit, organisches Material und Lebensraum im Boden zu fördern.
Aber wir wollen ja nicht von Springschwänzen essen! Deswegen haben wir das erste Gemüse ausgesetzt, nämlich in einer schönen sonnigen Aktion die Zwiebeln. Huch, es sind etwas mehr geworden als geplant, aber Platzprobleme haben wir dieses Jahr noch keine. Unsere neu installierte Home-schooling-Klasse, bestehend aus fünf Kindern von 1,5 bis 7 Jahren, hat uns fröhlich unterstützt beim Harken, Reihen ziehen, Knoblauch teilen… Nur das Zwiebeln stecken selbst scheint kein spannendes Unterrichtsfach zu sein, mir unbegreiflich…
Wir heißen ein neues Mitglied im Gartengeräteteam willkommen: Unsere neue Sämaschine heißt Earthway, wir nennen sie einfach Earthy, weil sie so klein und leicht ist wie ein Kinderspielzeug. Scheint aber ihre Sache gut zu machen: Von allen Seiten betrachtet und hoch und runter gerechnet hat sie die erste Aussaat, die Mairüben (die Samen sind miniklein!) gut erledigt.. Wie präzise Sie tatsächlich arbeitet, können wir mit Sicherheit erst sagen, wenn die Samen keimen.
Um Zwiebeln und Mairüben anzugießen, kam nun auch der Brunnen zum ersten Einsatz. Der Strom ist verlegt, alles verkabelt, läuft. Bis jetzt haben wir jedoch nur einen etwas dickeren Gartenschlauch, ziemlich lang - das hat nicht gut funktioniert, damit ist die Pumpe nicht gut ausgelastet. Es bleibt also weiterhin spannend, ob unsere Planung zum Bewässerungssystem gut aufgeht – und ob überhaupt das Material, das wir in einem Anflug einer Shutdown-Torschlusspanik wild entschlossen bestellt haben, überhaupt zeitnah hier eintrudelt.
Die Jungpflanzen sehen super aus. In den kalten Nächten letzte Woche haben wir uns ein bisschen gesorgt, aber alle haben es gut überstanden. Wir sind fast überrascht, dass die halb improvisierte Anzuchtstation so gut funktioniert.
Die Pferde Namib und Kaitoo sind jetzt auch fast jeden Tag im Einsatz. Der Kleine (naja, eigentlich auch ziemlich Große) trainiert mit der Kutsche zu laufen und überhaupt gut ackertechnische Menschenwünsche zu verstehen. Und mit Kaitoo versucht Gabba unseren total verunkrauteten „Ziegenacker“ unter Kontrolle zu kriegen. Es scheint, dass die frühe Herbstaussaat und vielleicht auch die Umstellung auf Giftfrei alle Wildkräutersamen erstmal ganz schön aus dem Häuschen gebracht haben.
Wir machen uns Gedanken, wie die Vorbereitungen weiter gehen können. Gerade sind wir nicht in Stimmung irgendwelche Treffen anzusetzen, das macht wohl wenig Sinn. Also freuen wir uns, mit euch im regen Email-Austausch zu bleiben. Es haben sich noch nicht alle in die Liste eingetragen. Aber wir gehen davon aus, dass schon 26 Anteile zugesagt sind. Juhuu!
Bis dahin, liebe Grüße und viel Vitamin C essen nicht vergessen (vielleicht guckt ja schon eine Brennnessel oder auch ein Gierschblättchen bei euch wo durch den Gartenzaun..)
eure Lawine Gärtnerinnen